Reihe „Mit Kindern wachsen“: Achtsamkeit in der Familie
Was ist Achtsamkeit – das Gefühl für den Augenblick
Für mich bedeutet Achtsamkeit im Moment zu sein oder wie es oft bezeichnet wird – im Hier und Jetzt zu sein. Das heißt nicht unbewusst immer wieder über gestern nach zu grübeln oder sich über morgen zu sorgen, sondern das, was man gerade tut oder erlebt tatsächlich bewusst wahr zu nehmen. Um das zu erreichen, finde ich vor allem das Beobachten der Gedanken und achtsames, bewusstes Atmen wichtig. Den Atem zu spüren, holt uns immer wieder in unseren Körper und den Augenblick zurück. In das Fühlen anstatt das Denken. Was sehe ich? Was fühle ich? Gefühle zulassen und ausdrücken. So gehen wir achtsam mit uns um – mit Körper, Geist und Seele.
Achtsamkeit in der Familie – gemeinsam Wachsen
So wie ich Achtsamkeit für mich selbst immer stärker in mein Leben einbeziehe und mich darin übe, so möchte ich sie auch in unser Familienleben integrieren. Die Zeit, die ich mit Nora verbringe möchte ich versuchen bewusst und mit allen Sinnen zu genießen. Ganz bei ihr zu sein und nicht in meinem Kopf umher wälzen, was ich eigentlich noch alles erledigen möchte oder meine zu müssen. Sondern die vielen kleinen Glücksmomente des Alltags wahrnehmen und auskosten – unser gemeinsames Lachen, die Sonnenstrahlen oder das zu eben neu gelernte Wort. Natürlich gelingt mir das nicht jeden Tag und jede Stunde gleich gut. Aber das ist okay und Übung macht den Meister und ich merke, wie uns diese Besinnung oder Lebenseinstellung allen gut tut. Und das spornt mich an.
Genauso ist der achtsame Umgang miteinander in der Familie wichtig. Das Gegenüber mit Respekt in seinem Sein zu achten. Das zeigt sich etwa durch wirkliches Zuhören, Verstehen, Mitgefühl und das bewusste Zeit füreinander nehmen. Insbesondere wir als Eltern haben die Verantwortung den achtsamen Umgang vor zu leben – denn für unsere Kinder sind wir das größte Vorbild und werden in allem nachgeahmt.
Das Ziel gemeinsam im System Familie zu wachsen lässt mich das Mama-Sein als spirituelle Übung verstehen. Eine tagtägliche, herausfordernde Aufgabe.
Als zentral sehe ich dabei, dass ich selbst immer wieder und immer rascher in meine Mitte komme und mich weiter entwickle. Meinen eigenen Themen gegenüber trete, sie als Chance für uns alle betrachte. Heilung und Entwicklung sind letztendlich dasselbe.
Hier noch ein paar Anregungen, um Achtsamkeit in der Familie zu entwickeln
– unser Kind als vollkommen ansehen und annehmen – besonders dann da sein und in der Liebe bleiben, wenn es schwer fällt, denn dann braucht uns unser Kind besonders
– verstehen, dass jeder Mensch seinen Seelenplan und die Gaben dafür „im Gepäck“ hat
– öfter einmal die Perspektive wechseln
– unser Kind seinem Alter entsprechend behandeln und auf Augenhöhe begegnen
– inne halten, meditieren oder unsere Seele befragen, wenn es Probleme gibt
– authentisch sein in Wort und Tat
– ausreichende Familienzeit reservieren, in der in Ruhe Rituale und Gespräche statt finden