Reihe „Mit dem Jahreskreis leben“: 21.6.: Sommersonnenwende – alte Bräuche weiter leben
Der längste Tag des Jahres und seine mystische Bedeutung
Die Sommersonnenwende, auch Mittsommer genannt, ist rein aus Sicht der Natur betrachtet der Beginn des Winters. Denn ab nun werden die Tage wieder kürzer. Deshalb wollte man in alten Zeiten, als man noch eng mit der Natur verbunden und stark von ihr abhängig lebte, mit einem großen Feuer der Erde zeigen, dass das Licht noch lange bleiben soll. Licht bedeutet(e) Leben und somit auch Nahrung. Die Sonne wurde verehrt und gefeiert.
Man blieb die ganze Nacht auf, um das Feuer am Brennen zu halten und natürlich auch um zu Feiern und um das Feuer zu tanzen. Das Feuer und seine Asche galten als heilig. Wer über das Feuer sprang, reinigte damit seine Aura und seinen Körper, wodurch körperlichen Leiden geheilt wurden. Die Asche wurde anschließend zur Linderung von Brandwunden genutzt (mit etwas Öl vermischt).
Auch heute können wir diese Energie der Erde und ihrer Elemente noch für uns nutzen. Wir können die alten Rituale am Leben erhalten. Besonders Kindern machen sie viel Spaß. Und sie wirken auch. Ich habe etwa erst vor kurzem als ich mich an mehreren Fingern ziemlich dolle am Toaster verbrannt habe, die Asche vom letzten Jahr mit Olivenöl vermischt gnutzt. Die Linderung und schnelle Heilung der Brandwunde ist erstaunlich! Am besten selbst ausprobieren. 😀
Spirituelle Besinnung
In der Natur ist der Höhepunkt des Jahres überschritten und so können wir gespiegelt betrachtet auch in uns hinein spüren, wo wir in unserem Leben stehen. Ist unser Höhepunkt bereits da oder überschritten? Welche Bedeutung hat dieser Höhepunkt überhaupt für uns bzw. wie definieren wir ihn? Wovon hängt er ab? Was möchten wir noch erleben oder erreichen? Was bedeutet für uns überhaupt Erfolg, Glück oder Erfülllung? Was sind unsere wahren Herzenswünsche? Die Energie der Tage rund um die Sommersonnenwende ist wunderbar für solche Dialoge mit unserer Seele geeignet. Auch die berühmten Mittsommernachtsträume können uns Antworten geben.
Erinnerungen an meine eigene Kindheit
Wir hatten in unserem Reitstall abends am Außen-Sandplatz immer ein großes Feuer. Für uns Kinder war das so spannend. Lange auf bleiben, auf Bierbänken darum sitzen und in das Feuer schauen und später, wenn es fast ganz herunter gebrannt war, auch noch darüber springen. Da gehörte schon etwas Mut dazu. In unserem damaligen Kreis gab es niemanden, der von den alten Bräuchen erzählen konnte oder wollte/auf die Idee kam. Umso mehr freue ich mich, dass ich das alte Wissen nun meinen Kindern anschaulich und bewegend mitgeben kann.