Reihe „Mit Kindern wachsen“: Intuition unterstützen und fördern
Intuition und Fühlen
Was ist überhaupt Fühlen? Ich meine hier nicht unsere Gefühle im Sinne von Emotionen wie Freude, Ärger oder Wut, sondern Fühlen als intuitives Fühlen – die Sprache unserer Seele. Eigentlich ist dieses erste Fühlen ohne Nachzudenken, dieser erste Impuls immer da. Nur wir haben es verlernt ihn zu bemerken und zu beachten. In alten, weisen Kulturen war es etwa völlig normal, dass jeder mit den Laogong-Punkten seiner Handinnenfläche erspürte, ob eine Medizin oder ein Nahrungsmittel gut für ihn ist. Einfach indem man die Handfläche mit etwas Abstand über den Gegenstand hält und fühlt. Das können wir heute genauso. Wir müssen uns nur dafür öffnen, hin fühlen und üben. Bei ersten Begegnungen mit Menschen oder dem ersten Begehen eines neuen Ortes oder Gebäudes, sagen wir oft im nach hinein „da hatte ich gleich so ein bestimmtes Gefühl..“. Nur oft hören wir nicht darauf oder nehmen es gar nicht erst bewusst wahr. Doch dieses erste Gefühl stimmt! Immer! Es ist unsere Antenne, unsere Richtschnur für unser ganz eigenes, glückliches Leben in Einklang mit unserer Seele.
Die Offenheit der Kinder
Kinder haben das Fühlen, die Intuition, noch nicht durch Prägungen aus Erziehung und Gesellschaft verlernt. Sie sind oft extrem feinfühlig – was durch unsere neue Zeit und Energie noch gefördert wird. Sie handeln intuitiv, ohne grübeln und voller spielerischer Leichtigkeit und folgen somit ihrer inneren Stimme. Sie sind noch offen für die geistige Welt jenseits des „Sichtbaren“ und nehmen oft ihre Schutzengel, Verstorbene oder Naturwesen wahr. Mit ihrer unverbogenen, starken Fantasie können sie in Tagträumen oder auch nachts in andere Dimensionen reisen. Das „erahnen“ oder „Gedanken lesen“ ist manchmal selbstverständlich.
Kinder ernst nehmen und sich mit ihnen austauschen
Wenn wir als Eltern selber Zugang zu unserer Intuition und unserer Seele haben oder ihn wieder aktivieren (wollen), dann können wir unsere Kinder wunderbar ermutigen ihren Wahrnehmungen und ihrer inneren Stimme zu vertrauen und zu folgen. Wir können uns von unseren Kindern „anstecken“ lassen, sie als Chance sehen, selbst wieder zu unseren Gefühlen zurück zu finden.
In offenen Gesprächen können wir ihnen zuhören und von unseren eigenen Erfahrungen oder dem sechsten Sinn der Tiere – wie diese etwa Menschen vor Unwettern warnen können – erzählen. Oder wir setzen uns zusammen und üben gemeinsam das „Fühlen“ von Lebensmitteln oder Plätzen. Auch gemeinsam in die Stille zu gehen, um mit der inneren Stimme zu sprechen oder sie zu einem Familienthema zu befragen ist möglich. Ich finde auch klitzekleine, kurze Rituale schön, die man gleich morgens nach dem Aufwachen oder abends vor dem einschlafen zusammen gestalten kann. Morgens im Bett oder beim Zähne putzen kommen einem oft tolle Ideen und Impulse in den Sinn. Der Verstand schläft quasi noch etwas… 😀 Diese kann man dann zusammen beim Frühstück kurz in ein Intuitionstagebuch notieren.
In der Schule wird all das leider meistens gar nicht thematisiert. Es steht die Ausbildung des Verstandes im Mittelpunkt. Umso mehr können wir in der Familie Zeit auf diese wichtige Herzensprägung verwenden. Unsere Kinder werden mit dem Vertrauen auf ihre Intuition, ihr Gefühl, auch in der Schule um einiges besser mit schwierigen Situationen umgehen können. Und in ihrem ganzen Leben.