Vom Quengelkasper und den Familienregeln
Zeit für ein Plakat
In den Weihnachtsferien gab es so einige Eltern-Kind-Diskussionen. Vor allem um das Essen und Fernsehen bzw. Videos am Tablet schauen. Diese Themen kennen bestimmt alle Eltern. ;D Da erinnerte ich mich gleich, dass ich ja schon vor einiger Zeit ein großes farbiges Pappplakat gekauft hatte, um gemeinsam ein Familienplakat zu basteln. Bisher erschien mir nur die Zeit immer noch nicht ganz reif. Ich wollte, dass Nora so richtig mitmachen kann und alles versteht. Sie ist nun dreieinhalb und für mein Gefühl war es nun soweit. Zudem hatte ich ihr zu Weihnachten ein Buch geschenkt, dass auf wundersame Weise ganz passend das Thema Regeln und Zusammenhalt in der Familie unterstützte.
Der Quengelkasper
„Der kleine, freche Quengelkasper – oder Wie man Familienregeln lernt“ ist ein Bilderbuch für 3-6 Jährige vom Albarello Verlag. Ich habe es im Rahmen eines Sammelbandes gekauft. Es bringt unterhaltsam, anschaulich und verständlich rüber, wie wichtig es in einer Familie ist, sich an gewisse Regeln oder Vereinbarungen zu halten, um friedlich und mit Spaß und Respekt zusammen leben zu können. Nora hat das Buch sofort begeistert mehrmals lesen wollen und war auch gleich dabei als ich den Vorschlag gemacht habe für unsere Familie nun auch ein Plakat zu basteln.
Das gemeinsame Basteln
Wir haben uns alle drei samt Scheren, Kleber, Blättern und bunten Stiften auf den Boden gesetzt und besprochen welche Themen wir auf unser Plakat nehmen. Ganz oben war gleich das Naschen. Wir haben immer auf weißes Papier gemalt und das dann ausgeschnitten und auf unser buntes Plakat geklebt. Schreiben versteht Nora ja noch nicht. 😉 Bei Regel eins etwa einen Teller mit Kartoffeln und ein paar Süßigkeiten wie Schokoriegel und Gummibärchen. Dann die Reihenfolge erst Naschen, dann richtig Essen aufgeklebt und durch gestrichen und dahinter nach einem Pfeil die „richtige“ Reihenfolge geklebt. NACHspeise gibt es eben NACH dem Essen. Ebenso haben wir veranschaulicht, wann sie wie lange Fernsehen oder Tablet schauen darf. Und beim Thema gemeinsam aufräumen, mit Gästen Spielsachen teilen oder Rücksicht aufeinander nehmen (etwa wenn Mama mal telefoniert sich kurz alleine beschäftigen) haben wir ganz vorne auch den Quengelkasper gemalt (so wie er im Buch aussieht) und durch gestrichen.
Wir haben auch das, was uns wichtig ist – unsere Familienwerte – dazu genommen. Wir füllen unseren Gücksrucksack (auch ein tolles empfehlenswertes Buch aus dem Albarello Verlag: „Ein Rucksack voller Glück“) mit einander helfen, spielen, bewegen, in die Natur gehen und vielem mehr.
Nora hat auf ihre Weise auch einige Regeln aufgemalt und das habe wir auch noch zusätzlich dazu geklebt. Das kann allerdings nur sie deuten. ;D
Aufgehängt haben wir das Plakat im Wohnbereich, wo wir uns gemeinsam viel aufhalten. Nora erklärt es auch immer wieder anderen Kindern, wenn Besuch da ist. Das ist so süß ihr dabei zu zu hören.
Bewährung im Alltag
Natürlich halten sich alle in der Familie möglichst oft an unsere Regeln. Ausnahmen aus gutem Grund dürfen natürlich sein. Für uns als Eltern sind die nun klar definierten Regeln eine gute Hilfe, dass wir an einem Strang ziehen und nicht jeder anders mit den Themen umgeht und Nora so verwirrt.
Besonders für mich kann ich viel lernen, da ich oft zu nachgiebig bin und so ja fördere, dass Nora mich immer wieder austestet und ich mich dann quasi „hausgemacht“ ärgere – vor allem über mich selbst, wenn ich ehrlich bin.
Das Einhalten der Regeln verfolgen wir möglichst konsequent und mit einer liebevollen Haltung. Wir erinnern, erklären und versuchen nicht zu drohen oder strafen.
So hat unser Plakat auf jeden Fall mehr Frieden und Rücksicht in unser Familienleben gebracht und ich kann es nur empfehlen!
Natürlich ist ein Mitwachsen und somit Anpassen der Regeln über die Jahre wichtig.
Viel Spaß beim gemeinsam Bereden, Basteln und Leben!
Ich freue mich auch über Erfahrungsberichte. 😀