Über die Glücksstifterin Balance
Sicherheit versus Stimulanz
Es geht im Leben darum uns wohl zu fühlen. Denn nur dann können wir Neues denken und wagen, intuitiv und kreativ sein, lieben und geben uns sicher und dabei trotzdem entfaltend fühlen und so tiefgehende, erfüllende langfristige Beziehungen führen. Auch Gesundheit ist nur mit einem stabilen und energievollen (Immun)System möglich. D.h. mentaler, emotionaler und physischer Stress dürfen nicht zum Dauerzustand werden. Angst und Stress wirken sich nachweislich negativ auf unser Immunsystem aus.
Ich glaube, wenn wir unsere essentiellen Grundbedürfnisse verstehen, können wir besser schauen, in welchem Bereich wir uns entwickeln, stärken und heilen dürfen, um die Balance bewusst für uns zu finden. Jeder hat ja ganz individuelle Prägungen, Verletzungen, Defizite und Aufgaben.
Ein Spannungsfeld, das wir tagtäglich zu meistern und auszubalancieren haben, liegt zwischen Sicherheit und Stimulanz. Stimulanz im Sinne von Entwicklung, Lernen, Entfaltung, Abenteuer, Neuem. Sicher sein ist ein absoluter Urinstinkt des Menschen und ist als „Überlebensmodus“ ungemein tief in unserem System und Unterbewusstsein verankert. Sehr oft springt dieser Autopilot an und wir re-agieren nur noch auf Außen anstatt aus unserem Innern heraus entsprechend unserer Natur und unserer Werte und Herzensziele zu kreieren. Für letzteres sind Zentriertheit und ein stiller, ruhiger Geist erforderlich.
In einer Partnerschaft ist die Balance zwischen diesen Polen immer wieder zu finden. Denn langfristig brauchen wir eben beide Bedürfnisse gestillt, um zufrieden und glücklich zu sein. Zur Stimulanz gehört es etwa gemeinsam zu wachsen. Gemeinsame Perspektiven, Aufgaben, Wünsche leben. Emotionale und geistige Nähe ebenso wie die körperliche nähren.
Bindung versus Autonomie
Ähnlich sind die beiden Bedürfnispole Bindung und Autonomie. Meist suchen wir uns genau den Partner, der mehr zu dem Pol tendiert, der uns „fehlt“ bzw. zu schwach ausgeprägt und gelebt wird. Beispielsweise sucht sich eine Frau mit mangelnder Selbstbestimmung, Durchsetzungskraft und ungenauem Wissen über ihre Ziele, oft einen Partner, der ein über stark ausgeprägtes Autonomie- und Freiheitsverhalten hat und somit die enge Bindung gar nicht lange aushalten wird.
Wir können für unseren Selbstwert, der eben von beiden Polen abhängt, von der Fähigkeit beide in einem gesunden Maß zu leben, zum Glück sehr viel selbst tun. Stärkend sind sich sowohl anerkannt, geliebt und angenommen als auch sich durchsetzungsfähig, selbstbestimmt und somit selbstwirksam fühlen.
Für die innere Leere, den Mangel an Liebe, Aufmerksamkeit und Wertschätzung, aus dem dann später das stetige Suchen im Außen nach diesen Erfahrungen und Gefühlen resultiert, können wir mit unserer Selbstannahme und -liebe, unserer Bewusstheit und Selbstverantwortung wahre Wunder bewirken!