Die alte Wut
Früher war ich nie laut
Diesen selbst verurteilenden Gedanken hatte ich zu Beginn sehr oft „Früher (vor meinen Kindern) war ich doch nie laut!Warum jetzt?!“ Sie können mich so wunderbar triggern meine süßen, kleinen Kinder. Sie piksen meinen, über mein ganze Leben angesammelten Schmerzkörper und ich könnte dann an die Decke gehen, aus der Tür rennen, Türen knallen, schreien und toben. Dieses ohnmächtige Gefühl der unbändigen Wut ist besonders fies, wenn man bei dieser massiven Überreaktion ja nicht aus kann, sondern seinen kleinen Kindern gegenüber steht und nicht weg gehen kann. Inzwischen ist mein Kleiner groß genug, dass ich mich auch im Haus oder Garten entfernen kann. Deswegen habe ich nun auch einen Boxsack. 😉
Das wütende Kind in mir
Hinter Wut steckt Ohnmacht, und dahinter Angst. … es stimmt, ich fühle mich gefangen, ohnmächtig, ausgeliefert, nichts ist mehr unter Kontrolle. Diese Gefühle gehören zu meinem Kind, das ich einst war. Ich habe meine Wut als Kind und Jugendliche komplett unterdrückt, verdrängt, abgelehnt. Sie in die tiefen Abgründe meines Unbewussten gesperrt. Um mich gab es genug davon und ich entschied mich gegen sie.
Erst mein Mama-Sein, die brennende Nähe zu meinen Kindern, bringt meine größten Schatten ans Licht. Sie sind meine großen Lehrmeister, helfen mir ganzer und heiler zu werden.
Ich hole mir meine Lebenskraft und -energie zurück. Immer mehr. Alles Aufgestaute und Verdrängte blockiert einen Teil unserer Lebensenergie. Ich lasse die Wut raus und ziehen.
Diese Bewusstheit ist der erste wichtige Schritt zur Heilung. Das tiefer gehen, Fühlen, Annehmen, Botschaften und Bilder empfangen ist dann der zweite.
Und so spüre ich wie sie langsam etwas milder wird, meine Wut. Wie ihr das Gesehen werden und meine Liebe gut tun. Ich habe Geduld. Schließlich war da eine riesen Meute im Keller. 😀