Gastbeitrag von myownwonder: Das kleine Mädchen in dir
Das kleine Mädchen in dir
Ich habe die schlechte Angewohnheit sehr streng mit mir selbst zu sein.
Als ich zum ersten Mal von inneren Anteilen und dem inneren Kind gelesen habe, da hätte ich dieses kleine Mädchen am liebsten straight away aus dem Fenster geworfen. Ich wollte es lange Zeit einfach nicht haben. Ich wollte nicht verletzlich, keine Mutter für ein unglückliches, ungeliebtes kleines Kind sein! Leider ist das aus Psychodynamik so, dass etwas nicht „weggeht“ nur weil man es nicht haben will.
Im Gegenteil, jede Seite von uns, die wir verdrängen möchten, verschafft sich umso lauter Gehör. Es ist ein Irrglaube zu meinen ich sperre all die ungeliebten Eigenschaften, Erfahrungen, Anteile von mir in den Keller und werfe einfach den Schlüssel weg! Denn echte Mütter wissen, dass schreiende Kinder – die nicht getröstet werden – sehr laut werden können. Und eingeschlossene Gefühle und Anteile können sehr vehement an ihren Verliesen rütteln…und wehe man hebt irgendwann mal den Deckel hoch und schaut ob die Suppe noch brodelt, die man sich eingebrockt hat… die Dinge lösen sich nicht auf, man kann sie nur auflösen. Wandeln.
Und so habe ich also beschlossen mich mit dem kleinen, ungeliebten Mädchen in mir anzufreunden. Eine gute Mutter bin ich noch nicht geworden, aber ich übe….und ich bekomme eine Idee davon, dass wenn ich es schaffe sie bedingungslos zu lieben und anzunehmen, zu halten in ihrer Freude und ihrem Trotz, dass sich dann vieles in meinem Leben ändern wird. Dass ich so die Möglichkeit habe mich wirklich zu verändern, gemeinsam mit ihr. Dass ich ihr und mir irgendwann das geben kann was ich jetzt noch von anderen erwarte.
Als nächstes werde ich ihr also eine Krone kaufen, nur muss ich ihr dann wohl auch erklären, dass das mit den dazugehörigen Prinzen nicht so einfach ist…(aber das ist eine andere Geschichte…)
Gastbeitrag von meiner lieben Schwester Alice Viering – http://myownwonder.wixsite.com/wonderland2go